Epilog

6 - Epilog

Clck per allargare

Nun sind wir beim Schlusswort angekommen. Auf dieser Seite gibt es keine GPS-Daten mehr.

Der letzte Tag ist besonders hart gewesen, ich spürte deutlich die Hitze und die Müdigkeit. Wie dem auch sei, was mich davon abgehalten hat, weiterzugehen, war hauptsächlich die Aussicht, weiter nur langsam in dichter Vegetation vorankommen zu müssen, was mir den Spaß an der ganzen Wanderung genommen hat.

Aber nicht alle Übel haben schädliche Folgen: den letzten Tag verbringe ich in Bagnoli del Trigno, einem Dorf, von dessen Existenz ich bislang noch nicht mal wusste, das aber wirklich interessant ist.

Was kann ich über meine Erfahrungen sagen? Entgegen dessen, was man vielleicht meinen könnte, glaube ich, dass es sich gelohnt hat. Wie jeder weiß, der an diese Art Erfahrung gewohnt ist, geht man hauptsächlich wegen der Leute los, die man auf dem Weg trifft und in dieser Beziehung hatte ich wirklich Glück. Ich hatte das Vergnügen, interressante Leute kennenzulernen, zu entdecken, dass es noch immer Leute gibt, die bereit sind, ihrem Nächsten zu helfen, und noch immer Leute, die Lust haben zu reden und zuzuhören... .Wenn Sie es noch nie gemacht haben, schnallen Sie sich einen Rucksack auf den Rücken und gehen Sie los. Es wird etwas passieren... .

Was bleibt ist der Ärger über den Zustand der Vernachlässigung der Trift, ein Ärger, der durch die Tatsache umso größer wird, dass kürzlich viel Geld für deren Aufwertung zur Verfügung gestellt wurde und dass dieses Geld für eine ebenso kostspielige wie nutzlose Beschilderung ausgegeben wurde. Es reicht, wenn man an die Zahl der Schilder mit der Aufschrift "Tratturo" entlang der Strada Provinciale S. Mauro denkt oder an die kostspieligen hölzernen Hinweisschilder, die entlang des Weges aufgestellt wurden und die nie die richtige Abzweigung anzeigen. Niemand hat wohl daran gedacht, dass am Ende ein Minimum an Instandhaltung notwendig würde und noch weniger hat man geglaubt, es wäre an der Zeit, ein eine Website zu entwerfen, um Hinweise (Herbergen, Wege, touristische Informationen) bereitzustellen, die zukünftige Wanderer ermutigen.

Das Schöne ist, dass es viel einfacher ist eine Trift offen zu halten, als einen Wanderweg instandzuhalten, weil die Strecken, die eine regelmäßige Reinigung erfordern, nur wenige eher kurz sind. In vielen Fällen würde es genügen, dass ein Traktor ein paar mal im Jahr durchführe, um sie offen zu halten.

Ich schließe dieses kurze Tagebuch mit einem Wort der Hoffnung ab. Mit dem Abstand der wenigen Jahre von dieser Wanderung habe ich festgestellt, dass die Menge der Informationen, die man im Internet finden kann, beträchtlich angewachsen ist. Früher oder später sollten sich die lokalen Behörden der Möglichkeiten bewusst werden, die eine Werthaltung der alten Triften erlaubt. Im Übrigen bemüht sich Italien neue Wanderwege zu erschließen, während es hier schon fix und fertig einen gibt, der für den Tourismus genutzt werden könnte.

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